Trauer um Günter Fäßler Ausnahmeathlet, Motivator und Dichter
„Wir brauchten keinen Übungsleiter aus Frankfurt, wir hatten ja den Günter“, sagte Christa Franz, die einstige Vorsitzende des Sportkreis Witzenhausen, und lobte das Engagement des Ehrenmitglieds ausdrücklich: „Er konnte als Sportler viel weitergeben und viel Leidenschaft vermitteln. Sein Steckenpferd war immer das Sportabzeichen. Neue Sportarten hat er den Vereinen mit einer Leichtigkeit nähergebracht.“
In den 50er-Jahren trumpfte Fäßler bei den Hessischen Junioren-Meisterschaften auf. Auf seiner Paradedisziplin, den 1000 Meter, sicherte sich Fäßler den zweiten Platz. „Er brauchte nur zwei Minuten und 39 Sekunden für die zweieinhalb Stadionrunden“, erzählte Joachim Kraus, der stellvertretende Vorsitzende des Sportkreis Werra-Meißner. Noch etwas schneller war Fäßler nur beim Dichten. „Bei geselligen Veranstaltungen hat Günter immer die Beschreibungen des jeweiligen Jahresverlauf in Gedichtform verfasst und so mit seinem Charme zur Auflockerung der Atmosphäre beigetragen“, erinnert sich Franz an den in Guxhagen geborenen Pädagogen.
Über viele Jahre ist Fäßler mit seiner Frau Marianne und den Mitgliedern des alten Kreis-Fußball-Ausschuss Witzenhausen zu Musicals gefahren. „Er war ein geselliger Mensch und ein Gewinn für unsere Sportgemeinschaft“, so Kraus weiter, der sich noch gut an das Jahr 2006 erinnern kann. In seinem letzten Jahr als Sportwart feierte Fäßler einen großen Erfolg. Der TSV Retterode belegte den dritten Platz beim hessenweiten Vereinswettbewerb: „Das gab es noch nie und Günter hat durch seinen unermüdlichen Einsatz maßgeblich dazu beigetragen, dass die Menschen das Sportabzeichen wahrnehmen und als sportlichen Anreiz betrachten.“