Ausbildungsanforderungen und Qualifizierungsvoraussetzungen im außerunterrichtlichen Sport Fachtagung „Schulen, Vereine und Fußball“
Die Weiterentwicklung der Ausbildungsphilosophie des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), des DFB und des lsb h in den vergangenen Jahren mit dem neuen Schwerpunkt der Kompetenzorientierung findet großen Anklang. Die Teilnehmenden werden mit den spezifischen Anforderungen ihres Traineralltags konfrontiert, mit bedarfsgerechtem Wissen versorgt, das in Anwendungsphasen erprobt und dann reflektiert wird. Trainerentwicklung ist das Ziel. Für Menschen, die im außerunterrichtlichen Schulsport aktiv werden wollen und als Qualifikation eine C-Lizenz einbringen, findet dieses Prinzip derzeit noch keine Anwendung, wodurch eine inhaltliche Neuausrichtung von Qualifizierungsmaßnahmen des organisierten Sports für den schulischen Kontext gerade in Anbetracht der Einführung des Rechtsanspruchs auf ganztägige Bildung notwendig erscheint.
Ein besonderes Highlight der Veranstaltung war der sportfachliche Vortrag von Hanno Balitsch, Cheftrainer der U-19-Nationalmannschaft und Teil des Kompetenzteams um Hannes Wolf, der die Verbindung zwischen Sportpraxis mit praxisnaher Darstellung der Trainingsphilosophie Deutschland, der neuen Ausbildungsausrichtung und der Ausdifferenzierung von Kompetenzen eindrucksvoll darstellte. Sein Beitrag veranschaulichte, wie durch zielgerichtete und situativ weiterentwickelte Ausbildungskonzepte Trainerinnen und Trainer optimal auf die Anforderungen im Schul- und Vereinssport vorbereitet werden können. Ergänzt wurde dieser Vortrag mit dem Aufzeigen der aktuellen Maßnahmen im Schulfußball und der konkreten Umsetzung dieser Konzepte in den jeweiligen Stufen der Trainerausbildungstreppe. Dabei wurden auch über den Tellerrand hinaus auf andere Sportfachverbände geschaut, die ebenso modular ausbilden und niederschwellige Einstiegstufen eingeführt haben. Die Teilnehmenden erhielten dadurch zahlreiche neue Perspektiven, die den Blick für zukünftige Entwicklungen erweiterten und wertvolle Impulse für die weitere Diskussion setzten.
Die Fachtagung verdeutlichte die fachliche Notwendigkeit einer genauen Überprüfung der aktuellen Ausbildungsstandards der Sportfachverbände und deren Abgleich mit den spezifischen schulbezogenen Anforderungen. Insbesondere im Bereich der Ganztagsangebote stellt sich die Frage, wie eine praxisnahe und gleichzeitig qualitätsgesicherte Ausbildung gewährleistet werden kann. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass konstruktive Ansätze gefunden wurden, die nun im engen Austausch zwischen den Bildungs- und Sportinstitutionen weiterentwickelt werden. Dabei betont der HFV ausdrücklich, dass es nicht darum geht, eine fußballspezifische Lösung zu erarbeiten, sondern in Zusammenarbeit mit dem Landessportbund Hessen eine Variante zu entwickeln, von der alle Sportfachverbände profitieren können. Ziel ist es, eine nachhaltige Lösung zu erarbeiten, die sowohl den schulischen Rahmenbedingungen als auch den sportfachlichen Anforderungen gerecht wird.
Als Ergebnis der Veranstaltung wurde vereinbart, die Lösungsansätze mit in die zuständigen Gremien zu nehmen und sich mit den Beteiligten regelmäßig über den Bearbeitungsstand auszutauschen. Der HFV wird diesen Prozess aktiv begleiten und sich für eine praxisnahe, bedarfsgerechte und zukunftsorientierte Weiterentwicklung einsetzen. Der Sport will so mit seinen Vereinen weiter starker verlässlicher Partner der Schulen sein und seinen Beitrag zum Gelingen des verpflichtenden Ganztags leisten.