Wiederaufnahme Sportmedizinische Vortragsreihe

Nach längerer, durch Corona bedingte Pause konnte endlich in Kooperation mit den Kliniken des Main-Taunus-Kreises / Varisano in Bad Soden die beliebte Vortragsreihe wieder aufgenommen werden.

Drei engagierte, hochkarätige Referenten mit lebendigen und praxisbezogenen Vorträgen lockten letzten Samstag für gut 2 Stunden rund 40 Teilnehmer aus der Sportfamilie zu folgenden Themen nach Bad Soden:

Sepsis-Wissen rettet Leben (sepsis-mtk.de / sepsischeck.de)
Bewegung bei chronischem Rückenschmerz – sinnvoll oder besser nicht?

Prof. Dr. Michael Booke, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Schmerztherapie und Palliativmedizin

Prof. Dr. Booke wies eindringlich auf die Gefahren einer Sepsis insbesondere bei jüngeren Kindern und Menschen über 60 Jahren mit zunehmend schwächeren Immunsystem hin. Eine Aufklärung über Früherkennung und Vermeidung einer Sepsis ist daher dringend geboten. Der Main-Taunus-Kreis ist aktuell die deutschlandweite Vorreiterregion der Kampagne „Sepsis-Wissen rettet Leben“.

Weiterhin beantwortete er die Frage „Bewegung bei chronischem Rückenschmerz – sinnvoll oder besser nicht mit einem eindeutigen „sinnvoll!“. Dank „Karl“, seinem knöchernen Skelett-Modell, zeigte er auch gleich die Problemregionen im menschlichen Körper auf. Gleichzeitig wies er aber auch darauf hin, dass sowohl die Bewegung als auch die Entspannung wichtig ist.

Reanimation unter Einbindung des AED (automatisierter externer Defibrillator)
Dr. Rifat Kacapor, Chefarzt der kardiologischen Klinik

Auch aus Sicht des Kardiologen ist Bewegung und Sport die beste Medizin. Dr. Kacapor erläuterte sehr anschaulich welch große Probleme Ablagerungen in den Gefäßen hervorrufen können, die im schlimmsten Fall zu einem Herzstillstand führen können.

In einem solchen Fall ist eine schnelle Reaktion des oftmals alleine Helfenden unerlässlich: nach Hilfe/Unterstützung rufen (die dann einen Notruf absetzen) und sofort mit der Herzdruckmassage beginnen, kann Leben retten. Sollte ein AED und eine weitere Person zur Unterstützung vorhanden sein, ist dieser bevorzugt einzusetzen. Grundsätzlich gilt: man kann bei einem Herzstillstand nichts falsch machen – außer man hilft nicht!

Verletzungen im Bereich des Brustkorbs und des Schultergürtels
Dr. Jürgen Scholz, Zentrum für Orthopädie Rhein-Main, Hofheim

Auch im dritten Vortrag kam „Karl“, das Skelettmodell zum Einsatz. Anhand der knöchernen Strukturen erläuterte Dr. Scholz die häufigsten (sportlichen) Verletzungen im Brustkorb und des Schultergürtels und deren Folgen. Einer der häufigsten Verletzungen sind Rippenver-letzungen / -brüchen mit der Folge von Einblutungen in die Lunge, einem Lungenkollaps oder gar der Verletzung von großen Gefäßen bzw. des Herzens.

Gerade auch die Schulter bzw. Teile davon werden im Sport in Folge eines Sturzes sehr häufig in Mitleidenschaft gezogen. Dr. Scholz ging ausgiebig auf die einzelnen Verletzungen ein und betonte, dass die Therapie und Ruhepause sich nach dem Ausmaß der jeweiligen Verletzung richten.

Dass die vorgestellten Themen auf reges Interesse der Teilnehmer stießen, ließ sich gut anhand der zahlreichen Fragen erkennen. Es ist daher weiterhin in regelmäßigen Abständen die Fortsetzung der Vortragsreihe geplant.

Claudia Michels
Verantwortlich für diesen Inhalt: Sportkreis Main-Taunus


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