HSV Verbandstag Das Ehrenamt stärken

Der 63. Ordentliche Verbandstag des Hessischen Schwimm-Verbandes fand in diesem Jahr in Immenhausen statt. Fast wie eine kleine Urlaubsreise kam es einigen Delegierten der 44 Mitgliedsvereine aus den Bezirken Süd (11), West (2), Mitte (12) und Nord (19) (auch innerhalb des Nordens sind die Wege nicht immer kurz) sowie den 16 Präsidiumsmitgliedern vor, als sie sich auf den Weg ins landschaftlich äußerst reizvolle Nordhessen machten.

Der Ausrichter, die Schwimmabteilung des TSV Immenhausen unter der Leitung von Peter Tillmann, setzte dann das Urlaubsfeeling für die Delegierten fort, indem er und sein Team alle herzlich nach der Anfahrt mit einem leckeren Büffet zur ersten Stärkung begrüßte. Das Orgateam des TSV Immenhausen hatte aus der Jahnturnhalle einen Versammlungsraum gezaubert, indem Präsident Michael Scragg ab 13.00 Uhr alle Anwesenden herzlich begrüßte und dann an Timm Knappe-Gaidies, Vorsitzender des Bezirkes Nord, übergab, der im Folgenden die Versammlung souverän leitete.

Die Mandatsprüfungskommission wurde wie von den Bezirken vorgeschlagen gewählt: Bezirk Mitte: Fritz Doliwa, Bezirk West: Stefan Alt, Bezirk Süd: Rolf Wilkes, Bezirk Nord: Annette Lenz. Zu dem diesjährigen Verbandstag waren keine Ehrungen angemeldet, allerdings gab es ein Geburtstagskind unter den Delegierten, und so wurde Dr. Michael Thürauf, Schwimmwart des Bezirkes Süd, herzlich gratuliert.

Nun wurde es formaler: Laut Bericht der Mandatsprüfungskommission, waren Vereinsvertreter von 44 Vereinen, die über insgesamt 203 Stimmen verfügten, anwesend. Weiterhin anwesend 16 Präsidiumsmitglieder, wodurch sich die Gesamtzahl der Stimmen auf 219 erhöhte.

Nach der Aussprache über die Berichte der Präsidiumsmitglieder, bei der einige wenige Fragen geklärt und Anregungen aufgenommen wurden, wurde über zwei Anträge auf Satzungsänderung und den Antrag auf Beitragserhöhung, alle eingereicht vom Präsidium, abgestimmt. Bei den Anträgen auf Satzungsänderung ging es zum einen um die Aufnahme der Verurteilung von Diskriminierung in §1 Abs. 4, die Streichung des überflüssig gewordenen Begriffes Breitensport bei der Bezeichnung des Vizepräsidenten Sportentwicklung und die Möglichkeit, dass der Vorstand besondere Vertreter gem. § 30 BGB für bestimmte Geschäftsbereiche bestimmen kann. Beide Anträge wurden einstimmig angenommen.

Einen weiteren Antrag auf Beitragserhöhung nach 2018 wollte das Präsidium eigentlich bereits 2020 stellen, hatte dann aber aufgrund der Coronapandemie davon abgesehen. Michael Scragg erklärte, dass der HSV verhindern möchte, zu über 50% fremdfinanziert zu sein. In den Bereich Bildung habe man bereits im Jahr 2023 besonders investiert und wolle das verbesserte und deutlich ausgeweitete Angebot der Aus- und Fortbildung weiter fortsetzen. Derzeit müsse dies aus Rücklagen finanziert werden, was dauerhaft nicht möglich ist. Auch reduzierte Leistungssportfördergelder würden eine Beitragserhöhung unumgänglich machen, um die Eigenständigkeit des Verbandes zu stärken. Der Antrag wurde im Ergebnis bei zwei Enthaltungen einstimmig angenommen.

Aus dem Plenum wurde hierzu eine Diskussion um die Stärkung des Ehrenamtes angestoßen. Sowohl auf Seiten der anwesenden Vereine als auch von Seiten des Präsidiums wurde sehr deutlich gemacht, dass Ehrenamtlichkeit heutzutage in der Regel neben der Vollzeit- Berufstätigkeit ausgeübt werden muss und damit sehr viel zusätzliche Arbeit mit sich bringt. Trotz dieser Belastung standen alle anwesenden Delegierte der Vereine und das Präsidium geschlossen für das Ehrenamt im Schwimm- und Vereinssport ein und werden diese positive Haltung gegenüber dem Ehrenamt unbedingt weiter transparent nach außen tragen. Die in drei Wochen erneut bundesweit startenden Schwimmabzeichentage vom 09.-16.06.2024 sind hierfür eine sehr gute Gelegenheit.

Der Bericht der Kassenprüferinnen stand als nächstes an. Sabine Charlotte Naujoks-Petri (SV Moenus) trug den Bericht der Kassenprüfer auch im Namen der 1. Kassenprüferin Andrea Brilka (Sparta) vor, die nicht anwesend sein konnte. Da es keine Beanstandungen gab, wurde die Entlastung der Vizepräsidentin Finanzen, Antje Praefcke, beantragt und erteilt. Es folgte die Entlastung des Präsidiums. Vor den Wahlen lud der TSV Immenhausen zu einer gemütlichen Kaffeepause ein.

Bei den folgenden offenen Wahlen des 18-köpfigen Präsidiums, die überwiegend einstimmig verliefen, wurden alle wieder antretenden Präsidiumsmitglieder wiedergewählt. Neu ins Präsidium gewählt wurde die frühere Leistungsschwimmerin/Wiesbadenerin Barbara-Maria Birke (SSG Waldeck), die sich mit einer Videobotschaft für das Amt der Vizepräsidentin Leistungssport bewarb, da sie leider nicht vor Ort sein konnte. Kassenprüfer und Schiedsgericht wurden von der Versammlung en block gewählt.

Unter Top 15 „Verschiedenes“ wurden noch einige Fragen rund um die Thematiken Anfängerschwimmen und fehlende Wasserflächen besprochen und sich ausführlich zum wichtigen Thema Kindeswohl ausgetauscht, insbesondere betreffend den Verhaltenskodex des HSV und die hierzu gehörenden Verhaltensregeln.

Richard Thürauf, Vorsitzender des Bezirks Süd, ergriff kurz vor Schluss das Wort, um sich beim Plenum für das Vertrauen in das Präsidium zu bedanken, was sich an der Zustimmung zu einer Beitragserhöhung um immerhin 60% deutlich ausdrückt und für die Arbeit des HSV spricht. Michael Scragg schloss sich diesen Worten ebenfalls dankend an und schloss den Verbandstag gegen 16.00 Uhr.

Der 64. Ordentliche Verbandstag des Hessischen Schwimm-Verbandes e.V. findet 2026 turnusmäßig im Bezirk Mitte statt. Beworben als Ausrichter hat sich und einstimmig vergeben wurde der Verbandstag 2026 an den SC Wiesbaden.

HSV-Geschäftsstelle
Verantwortlich für diesen Inhalt: Hessischer Schwimm-Verband e.V.

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