Auszeichnungs-Feier für Sportabzeichen-Wiederholer Guido Höffer für 70 Abzeichen geehrt

Seit 1955 hat Guido Höffer von der SG Anspach im Taunus ohne jegliche Unterbrechung 70 Sportabzeichen gesammelt.    Bild: Gerhard Strohmann
Seit 1955 hat Guido Höffer von der SG Anspach im Taunus ohne jegliche Unterbrechung 70 Sportabzeichen gesammelt. Bild: Gerhard Strohmann

Rekordverdächtig! Seit 1955 hat der in Neu-Anspach im Taunus lebende Guido Höffer (89)  70 Mal das Deutsche Sportabzeichen erworben - in ununterbrochener Reihenfolge!

Der Neu-Anspacher Guido Höffer ist der lebende Beweis für die hinlänglich bekannte These, dass der Sport jung hält. Der 1936 in Windeck im Rhein-Sieg-Kreis in Nordrhein-Westfalen geborene ehemalige Chemiker kann dabei auf eine Lebensleistung stolz sein, die ihresgleichen sucht. Im Kalenderjahr 2024 hat er nämlich zum 70. Mal in ununterbrochener Reihenfolge das Deutsche Sportabzeichen erworben!

Von Peter Kohl, dem Referenten für das Sportabzeichen im Sportkreis Hochtaunus, ist Höffer unlängst für seine 70. Wiederholung geehrt worden und hat überdies neben einer Ehrenmedaille des Sportkreises Hochtaunus auch noch eine Urkunde von Thomas Weikert erhalten, dem Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB).

Wenn man bedenkt, dass man mit 18 Jahren erstmals das Deutsche Sportabzeichen für Erwachsene erwerben kann, ist die Zahl von 70 Wiederholungen schon extrem außergewöhnlich. Noch bemerkenswerter ist jedoch die Tatsache, dass der drahtige Neu-Anspacher diese imponierende Leistung in ununterbrochener Reihenfolge erreicht hat.

„In meiner aktiven Zeit als Fußballer hatte ich mir den Arm ausgekugelt und auch mal einen Muskelfaserriss zugezogen, aber es blieb trotz der Verletzungen und kleinere Wehwehchen immer genügend Zeit, um das Sportabzeichen zu machen“, erklärte das Mitglied der SG 1862 Anspach, wie er es geschafft hat, seit 1955 Jahr für Jahr eine Urkunde für die „Olympiade des kleinen Mannes“ (Slogan des DOSB) zu bekommen. Klar, dass auch die Urlaubsplanung stets unter dem Einfluss der sportlichen Prüfungen gestanden hat.

Chronologisch geordnet hat Höffer in einem grünen Ordner seine persönliche Sportabzeichen-Geschichte vom ersten Tag an dokumentiert. Der Mann, der in seinen jungen Jahren Leichtathletik, Fußball, Tischtennis und Tennis betrieben hat („Aber nie über Kreisliga-Niveau hinaus“), kann deshalb auch sofort nachprüfen, welche Leistungen er anno 1955 von 29. Juli bis 8. Oktober bei seinem ersten Abzeichen erreichte: 12,9 Sekunden beim 100-Meter-Lauf, 8,02 Meter beim Kugelstoßen mit der 7,25-Kilogramm-Kugel, 39 Minuten für 20 Kilometer Radfahren, 7:22 Minuten für 300 Meter Schwimmen sowie 5,21 Meter beim Weitsprung.

„Das ist lange her“, schmunzelt der inzwischen 89-jährige Höffer und weist darauf hin, dass er inzwischen den in seiner Altersklasse als Alternative zugelassenen Weitsprung aus dem Stand bevorzugt, um keine Muskelverletzungen zu riskieren.

Seine persönliche Sportabzeichen-Geschichte hat auch seinen beruflichen und familiären Werdegang begleitet. Das erste Abzeichen hat er 1955 an der Schule in Waldbröl im Oberbergischen Kreis erworben, das zweite bis sechste in der Kreisstadt Siegburg (1956 – 1960), die nächsten elf auf der Universitäts-Sportanlage in Bonn (1961 – 1971) und die weiteren ab 1972 in Hessen.

Zunächst auf der Anlage der TGS Vorwärts Frankfurt in Rödelheim (1972 – 1976), anschließend in Frankfurt-Höchst und Unterliederbach (1977 – 1995) sowie in Sulzbach (1996 – 199), ehe er nach dem Umzug in den Taunus ab 2000 auf den Sportstätten in Usingen, Neu-Anspach und Wehrheim geprüft worden ist.

„Bei den Schwimmprüfungen ist mir besonders der Schwedler See noch in guter Erinnerung, in dem es erstaunlich sauberes Wasser gab“, lobt der promovierte Chemiker die damaligen Bedingungen im Frankfurter Hafengebiet.

Bei der diesjährigen Auszeichnungs-Stunde konnten Sportabzeichen-Referent Peter Kohl und Sportkreis-Vorsitzender Norbert Möller in der Sportkreis-Geschäftsstelle in der Marxstraße in Oberursel noch weiteren acht Frauen und Männern entsprechende Urkunden und Präsente überreichen.

Bereits 50 Mal das Sportabzeichen bestanden hat Werner Leutheusser vom TV Oberstedten, 40 Mal hat Ute Jung (Taunus Sparkasse) diesen Mehrkampf geschafft und 35 Mal Winfried Lampe (SKC Deutsche Bundesbank).

Für 30 erfolgreiche Wiederholungen sind Dieter Kusmierz (TSG Oberursel), Günther Gröb (TSG Friedrichsdorf) und Margo Göbel (TV Schloßborn) geehrt worden und für 25 Wiederholungen Dr. Ina Berghaus und Julia Feustel (beide TV Schloßborn).

Wie Kohl berichtete, wurden im Kalenderjahr 2024 im Hochtaunuskreis knapp 2000 Sportabzeichen erworben – darunter 36 von Teilnehmern der Oberurseler Werkstätten.

Gerhard Strohmann 

Gerhard Strohmann
Verantwortlich für diesen Inhalt: Sportkreis Hochtaunus


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