"Sportkreis on tour" Mit Kronberger Vereinen im Austausch

Sportkreis-Vorsitzender Norbert Möller.    Bild: Gerhard Strohmann
Sportkreis-Vorsitzender Norbert Möller. Bild: Gerhard Strohmann

Mit dem Projekt „Sportkreis on tour“ soll die direkte Kommunikation zwischen den 241 Sportvereinen im Hochtaunuskreis sowie den 13 Städten und Gemeinden verbessert werden

Unter dem damaligen Vorsitzenden Walter Lewalter vom TSV 08 Grävenwiesbach hatte der Sportkreis 31 Hochtaunus Ende der 1990er Jahre das Projekt „Sportkreis on tour“ gestartet, um die direkte Kommunikation zwischen den 241 Vereinen, die in dieser Organisation zusammengeschlossen sind, sowie den Städten und Kommunen zu verbessern.

Dass diese Problematik nach wie vor sehr aktuell ist, zeigte sich bei der ersten Zusammenkunft zu dieser Thematik im Jahr 2024 in Kronberg. Viele Vertreter der acht Vereine, die der Einladung gefolgt waren und sich in der Stadthalle getroffen haben, wussten wenig oder gar nichts über die Aufgaben des Sportkreises und die Unterstützung, die sie von der Geschäftsstelle in Oberursel erhalten können.

Zum Beispiel bezüglich der Vereinsarbeit, der Beantragung von Ehrungen oder den Möglichkeiten der finanziellen Förderung für den Umbau und die Renovierung der vereinseigenen Sportstätten.

Beim Landessportbund Hessen (lsb h) steht dem Golf- und Landclub Kronberg aktuell noch ein Guthaben von 13500 Euro zur Verfügung und den Fußballern des EFC Kronberg sind es 10500 Euro.

Der MTV Kronberg hingegen, mit 2899 Mitgliedern der größte Verein in der Burgstadt, hat dank professioneller Führung des Sportbetriebs alle ihm zustehenden Zuschüsse komplett abgerufen.

Im Vorfeld der Informationsveranstaltung hatten die Vereine die Möglichkeit, Fragen an den Sportkreis-Vorstand zu richten, der in Kronberg mit dem Vorsitzenden Norbert Möller (Steinbach), seinem Vize Jörg Pöschl (Königstein) und Mike Jegust (Friedrichsdorf) -Sportkreis-Koordinator für Integration- als Ansprechpartner zur Verfügung stand.

Kronbergs Bürgermeister Christoph König (SPD) nahm an diesem „Hearing“ als ebenso interessierter wie aktiver Gesprächspartner teil und so entwickelte sich ein lebhafter und zielgerichteter Meinungsaustausch, der viele Bereiche umfasste.

So waren die Hallensperrungen im Hochtaunuskreis ebenso Thema wie die daraus resultierenden knapper werdenden Hallenzeiten. Auch die Ausweitung der Schulzeiten in den Nachmittag und die damit einhergehenden Probleme für die Vereinsarbeit waren für viele Vereinsvertreter Anlass zur Sorge.

Seitens des EFC Kronberg wurde der bauliche Zustand seines Vereinsheimes angesprochen, das dringend einer umfassenden Sanierung oder eines zeitgemäßen Neubaus bedarf. Hier zeigte Bürgermeister König viel Verständnis, machte jedoch auch auf die haushalterischen Zwänge der Stadt Kronberg aufmerksam, die halt nicht alle Wünsche der Vereine sofort realisieren könne. Immerhin seien jetzt jedoch die Aufträge für die Erneuerung der Zaunanlage vergeben worden, so das Stadtoberhaupt.

Gleiches gelte auch für den Wunsch des Inline-Hockeyclub „Cruisaders“, die sich ein neues Spielfeld wünschen. Ein Standortvorschlag schwebe ihm vor, so König, aber die Finanzierung sei hier noch offen.

Auch der immer stärker zu Tage tretende Mangel an ehrenamtlichen Vorstandsmitgliedern und hilfsbereiten Mitgliedern sowie die Akquise von gemeinsamen Übungsleitern war ein offen diskutiertes Thema, das offensichtlich sämtliche Vereine betrifft.

Miljenko Crnjac vom MTV Kronberg forderte hier ein Umdenken bei Vereinen, aber auch bei der Stadt: „Dazu müssen wir regelmäßig miteinander kommunizieren und gemeinschaftliche Synergiefelder schaffen!“ Dieser Vorschlag traf bei Bürgermeister König auf große Zustimmung.

Ein heikles Thema haben die Sportschützen aus Oberhöchstadt angesprochen, demzufolge das Hessische Kultusministerium schon vor Jahren untersagt hat, in Schulen Werbung für diesen sportlichen Wettbewerb zu machen, der bekanntlich auch zu den olympischen Disziplinen gehört.

Der nächste Ort, bei dem das Projekt „Sportkreis on tour“ in diesem Jahr Station macht, ist die Stadt Usingen.

Gerhard Strohmann

Gerhard Strohmann
Verantwortlich für diesen Inhalt: Sportkreis Hochtaunus


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