Kreis - Fußballtag Rheingau-Taunus Starke Aussagen von Markus Jestaedt
Die ersten Grußworte waren Jestaedt vorbehalten, der in seiner Rede auch kritische Anmerkungen hatte. Hier seine Kernaussagen:
„Wenn man die neuste Statistik des DFB liest, dann ist der Fußball eine wahre Erfolgsgeschichte. Rekordzahlen bei den Mitgliedern, mit fast 7,4 Millionen, davon fast 590.000 in Hessen! Auf diese Zahlen können man erst einmal stolz sein.
Zumal man bedenken muss, dass unsere Nationalmannschaften in letzter Zeit nicht gerade die Werbetrommel für den Fußball gerührt haben. Ausnahme die U17 die Weltmeister geworden ist.
Wenn man allerdings die Statistik etwas näher betrachtet, dann sieht man, dass der Zuwachs der Mitglieder vor allem auf den großen Zuwachs bei unseren Kleinsten zurückzuführen ist.
Er glaube fast alle Vereinsvertreter können davon ein Lied singen, dass nämlich bei den Jüngsten die Anzahl der Mannschaften aus allen Nähten platzt und oft Kinder abgewiesen werden müssen. Je älter die Spieler werden, desto mehr schrumpft allerdings die Anzahl der Mannschaften, auch hier im Rheingau Taunus Kreis gäbe es im B- und A-Jugend Bereich eine hohe Anzahl von Spielgemeinschaften oder Jugendfördervereine. Auch im Senioren Bereich ist diese Tendenz verstärkt zu sehen, das jüngste Beispiel liegt ja hier vor der Haustür mit dem SV Heftrich und dem SV Niederseelbach, die nächste Saison zusammengehen wollen.
Diese Tendenz werde sich wahrscheinlich in den nächsten Jahren fortsetzen, und deshalb gäbe es hier, kreative Ansätze zu finden, um diesen Trend zu stoppen, damit dem Fußball seine Strahlkraft erhalten bleibt.
Hier im Rheingau Taunus Kreis gibt es ja schon gute Ideen, die auch heute diskutiert werden.
Der Sportkreis registriere seit geraumer Zeit, dass die Sportvereine und damit auch die Fußballvereine einen beträchtlichen Teil Ihres Etats in „Nicht sportliche Aktivitäten" stecken müssen, sprich Energiekosten oder Sanierung bzw. Neubau der Sportanlagen oder des Sportlerheims.
Auch wenn die Gemeinden und das Land Hessen hier finanziell unterstützt so kommen die Vereine so langsam an ihre Belastungsgrenze. Auch hier ist der Sportkreis Rheingau-Taunus bemüht, neue Lösungswege zu finden und der Sportkreis bietet hier allen Vereine seine Hilfe und sein Knowhow an, zumal der Sportkreis mit seinem Ehrenvorsitzenden Manfred Schmidt einen Fachmann in Sachen Fördergelder habe.
Der Fußball sei auch immer ein Abbild unserer Gesellschaft, die im Moment in Deutschland mehr denn je gespalten sei:
Ausländerfeindlichkeit, eine Streitkultur, die zunehmend verroht, und ein zunehmender Egoismus sind Auswüchse, denen wir gerade durch den Sport und den Fußball entgegentreten müssen.
Der Sportkreis nehme dieses Thema sehr ernst und arbeite auch daran, Ideen zu erarbeiten, um diesen Auswüchsen entgegenzuarbeiten.
Wir erleben bei unserem Nachbarkreis, in Wiesbaden, schon seit einiger Zeit eine starke Zunahme von Spielabbrüchen und Anfeindungen, auch gegen Schiedsrichter.
Es ist unsere gesellschaftliche Aufgabe, für Fairness und einem gesunden Miteinander zu kämpfen. Das ist genauso wichtig wie der Kampf und Punkte, um Auf- und Abstieg. Jestaedt sei sich sicher, dass wir hier im Rheingau Taunus Kreis dieses beherzigen werden.“
Und er freue sich, ohne den Wahlen vorzugreifen, dass an der Spitze des Kreisfußballverbandes eine Kontinuität vorgezeichnet ist, die die herausfordernden Aufgaben weiterhin so souverän und ruhig erledigen werden und wünschte in diesem Sinne einen harmonischen Verlauf des Kreistages mit weisen Entscheidungen und Wahlen.