Erster Schwimmgipfel Waldeck-Frankenberg „Toll, was auf die Beine gestellt wurde“

Auch Sportkreis und Fachdienst arbeiteten kräftig mit: von links Gerhard Gottmann, Uwe Steuber und Kerstin Mühlhausen.     Bild: Lukas Goos
Auch Sportkreis und Fachdienst arbeiteten kräftig mit: von links Gerhard Gottmann, Uwe Steuber und Kerstin Mühlhausen. Bild: Lukas Goos

Lob für Landkreis und Sportkreis:

Der erste Schwimmgipfel im Korbacher Kreishaus ist passé: In Gruppenarbeit kamen 32 Teilnehmer zu ersten Ergebnissen, wie der Schwimmmisere abzuhelfen ist.

Der erste Schwimmgipfel von Land- und Sportkreis in Korbach hat allein schon mit seiner ungewöhnlichen Vorgehensweise, ungeachtet der erhofften Ergebnisse, für Zustimmung bei den Teilnehmern gesorgt. Denn statt Frontalunterricht wie im Vereinsleben und aus der Schule gewohnt, hatte der Fachdienst Sport und Jugendarbeit in Person seines Leiters Matthias Schäfer den Teilnehmern am Mittwochabend vorwiegend Gruppenarbeit verordnet. Landrat Jürgen van der Horst wünschte den 32 Teilnehmern, dass am Ende des Gipfels „hoffentlich ein Füllhorn voll an Ideen“ stehen werde.

Wer war dabei?

Von den Schulen Vertreter der Karl-Preising aus Bad Arolsen, der Marker Breite Korbach, von den Vereinen VfL Bad Wildungen, Frankenberger SV, Triathlon TSV Korbach und VfL Bad Arolsen, von den Schwimmbädern Goldbad Korbach, Arobella Bad Arolsen, Walmebad Mengeringhausen, Schwimmbad Heringhausen, die Bäderbetriebsgesellschaft Korbach, AquaKids, Schwimmschule Kleine Otter, das Freibad Vasbeck. „Sie sind alle Expertinnen und Experten unseres Themas“, lobte van der Horst die Gekommenen. 

Verbände und Politik waren vertreten durch Axel Dietrich (Vizepräsident des Hessischen Schwimmverbands), Jan-Wilhelm Pohlmann, Claudia Ravensburg (beide CDU, MdL/sportpolitische Sprecherin), Kreisbeigeordnete Hannelore Behle, Schulsportrat Jens Alter (SSA Fritzlar), Ulrich von Nathusius (Kreistagsfraktion Grüne). „Alle an einen Tisch bringen, das ist wichtig“, betonte Matthias Schäfer, „die Leute müssen sich kennenlernen und sich austauschen.“

Ab in Gruppenarbeit

Als weitere Einstimmung ins Thema ließ Schäfer einen Tagesschau--Bericht von vor wenigen Tagen einspielen, in dem die DLRG über immer mehr Tote bei Badeunfällen in Deutschland berichtet hatte: so waren es 378 Tote im vergangenen Jahr.

Dann ging es ab in die Kennenlern- und Gruppenarbeit mit Schäfers Frage des Abends: „Was ist für mich die größte Herausforderung, wenn ich ans Thema Schwimmen denke?“ Mit Minutenvorgaben in verschiedenen Gruppengrößen und Zusammensetzúngen ließ Schäfer dann diskutieren.

„Das größte Problem ist der Mangel an Schwimmfläche“, sagte etwa Lukas Goos von der Schwimmschule Kleine Otter aus Korbach. „Wir können keine Schwimmkurse durchführen, weil Übungsleiter fehlen“, hieß es aus der Gruppe van der Horst. Auf ein weiteres Problem wurde aus der Gruppe Silke Schütt (VfL Bad Arolsen) hingewiesen: „Das Engagement der Eltern lässt immer mehr nach.“

Reaktionen auf Gipfel

Wie Landkreis und Sportkreis Waldeck-Frankenberg mit der Schwimm-Misere umgehen und etwa mit dem Sportdialog mit Olympiasiegerin Britta Steffen im Mai 2023 in Wetterburg dagegen halten, das sorgt in Hessen für Beachtung. „Wir werden beobachtet“, hatte Sportkreisvorsitzeder Uwe Steuber schon zu Beginn des Abends festgestellt, dass sich zum Beispiel der Kreis Groß-Gerau die Initiativen aus Waldeck-Frankenberg als Vorbild genommen habe.

Lob gab es am Ende des Schwimm-Gipfels für den Landkreis und Sportkreis, denen es gelungen sei, viele Menschen an die Tische im Kreistagssitzungssaal zu holen, um ein großes Netzwerk Schwimmen aufzubauen. „Lob an die Veranstalter, da ist eine große Teilnehmerzahl zusammen gekommen. Wir fahren positiv gestimmt nach Hause“, sagte Melanie Dönges vom Frankenberger Schwimmverein (FSV). Zustimmung zum Vorgehen des Duos Van der Horst und Steuber kam auch vom Hessischen Schwimm-Verband: „Das ist toll, was ihr hier auf die Beine gestellt habt. Wichtig ist hierbei, dass Sportkreis und Landkreis eng zusammen arbeiten“, erklärte HSV-Vizepräsident Axel Dietrich. Schulsportrat Jens Alter vom Staatlichen Schulamt in Fritzlar rief seinem eigenen Landkreis Schwalm-Eder zu, „die könnten sich hier doch einiges abschauen“.

Internet-Plattform

Als unmittelbares Ergebnis des Abends präsentierte Matthias Schäfer über ein Präsentationstool 63 Antworten auf die Frage „Was eine Internetplattform Schwimmen alles beinhalten und können sollte“. Die Stichworte reichten von „Übungsleiterpool“ über „Schwimmkursangebote“, „Angebote Wasserflächen“ bis „Kursüberblicke“.

Auf den ersten Schwimmgipfel werde es eine Folgeveranstaltung geben, sagten Landrat van der Horst und Fachdienstleiter Schäfer zu. „Wir dürfen keinen Schnellschuss machen“, sagte Uwe Steuber, „die Plattform im Internet soll keine Einbahnstraße sein, sondern wir brauchen auch weiterhin euren Input.“

Hans Dreier, Sportredaktion Waldeckische Landeszeitung
Verantwortlich für diesen Inhalt: Sportkreis Waldeck-Frankenberg


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