„sportinfra“ am 13. und 14. November Zehnte Auflage „besonders facettenreich“
Angeboten werden elf Fachforen, die das Thema Nachhaltigkeit aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten. „Die ‚sportinfra‘ ist in diesem Jahr besonders facettenreich“, sagt Dr. Frank Weller, Vizepräsident Sportinfrastruktur des lsb h. Und betont: „Ein Besuch lohnt sich für alle Vereine – auch für jene, die im Thema noch nicht drin sind.“ Wertvolle Impulse ermöglichen neben der Messe mit rund 70 Ausstellern auch die Fachforen, in denen erfolgreiche Projekte aus dem hessischen Sport vorgestellt werden.
Nachhaltigkeit ist ein kontrovers diskutiertes Thema, das seit einigen Jahren omnipräsent ist – und Kommunen und Vereine gleichermaßen beschäftigt. Wie können Sportstätten nachhaltig betrieben werden? Worauf kommt es bei Neubauten besonders an? Und welche regenerativen Heiztechniken sind sinnvoll? Die Fachforen stellen unterschiedliche Ansätze zur Planung und Sportstättenentwicklung vor – und greifen dabei Besonderheiten von kleinen, mittelgroßen und großen Sportanlagen auf. Zudem wird erläutert, welche Auswirkungen der Klimawandel auf Sportfreianlagen haben wird – beispielsweise auf den Betrieb von Tennis- und Golfplätzen. „Vermehrter Starkregen und Dürre führen dazu, dass Sportanlagen anders bewässert und künftig vielleicht auch mit anderem Belag ausgestattet werden müssen“, erläutert Jens Prüller, der beim lsb h den Geschäftsbereich Sportinfrastruktur leitet. Ebenfalls im Mittelpunkt steht, wie wichtig vielfältige, wohnortnahe Sport- und Bewegungsmöglichkeiten sind – und wie die Bedürfnisse von Sport und Natur in Einklang gebracht werden können. Ferner werden auch die Förderrichtlinien von Bund und Land sowie alternative Finanzierungswege für einen nachhaltigen Sportstättenbau und nachhaltige Sportstättensanierungen erörtert.
„Für Vereine ist es überlebenswichtig, sich mit dem Thema Nachhaltigkeit intensiv auseinanderzusetzen“, sagt Prüller. Sein Geschäftsbereich unterstützt die rund 7.400 im lsb h organisierten Sportvereine bereits seit mehr als 25 Jahren in Sachen Nachhaltigkeit – etwa mit kostenlosen Öko-Check-Beratungen. „Wir haben über die Jahre mehrere tausend Vereine und viele Kommunen beraten, sensibilisiert und bei der Umsetzung von Projekten unterstützt“, freut sich Prüller. Auch die „sportinfra“ spiele in diesem Kontext eine wichtige Rolle: „Sie hat sich für Betreiber und Planer von Sportstätten zu einem wichtigen Forum entwickelt, um zu neuen Erkenntnissen zu kommen und sich zu zentralen Fragen auszutauschen“, sagt Prüller. Auch der lsb h lasse sich durch die „sportinfra“ inspirieren, um seine Sportschule mit mehreren Hallen und einem Schwimmbad noch nachhaltiger zu betreiben – und nahm beispielsweise im Juli eine große Photovoltaikanlage in Betrieb. „Wir wollen ein Vorbild für den gesamten organisierten Sport sein“, betont Prüller.
Viele nachhaltige Projekte im hessischen Sport haben im Rahmen der „sportinfra“ ihren Anfang genommen – beispielsweise der vor rund einem Jahr eröffnete Sport- und Bildungscampus in Bürstadt, den Bürgermeisterin Barbara Schader vorstellen wird. Die Multifunktionsanlage, auf der die erste Freilufthalle in Hessen errichtet wurde, dient vielen anderen Kommunen als Vorbild. Denn sie ist nachhaltig auf mehreren Ebenen, weil sie einerseits klimaschonend betrieben wird – und andererseits als Sport- und Bewegungsstätte im öffentlichen Raum das soziale Miteinander stärkt. „Dieses Projekt ist einzigartig in Hessen“, unterstreicht Prüller. Gleiches gelte für das klimaneutral betriebene Sportfunktionsgebäude der SG Hünstetten aus dem Sportkreis Rheingau-Taunus. „In Hessen gibt es einige hervorstechende Projekte in Sachen Nachhaltigkeit“, sagt Vizepräsident Weller und schiebt nach: „Ich bin mir sicher, dass die ‚sportinfra‘ wieder wichtige Impulse für Projekte liefert, die in einigen Jahren Leuchtturmcharakter haben werden.“
Weitere Informationen zur „sportinfra“ und zur Anmeldung finden sich hier.