Aus- und Fortbildung Die E-Rechnung erläutert

Bild: Werner Stoepler
Bild: Werner Stoepler

Lauterbach (ws). Die Digitalisierung der Welt macht auch vor dem Sport nicht halt. Das seit dem 1. Januar geltende sogenannte Wachstumschancengesetz gilt auch für Vereine und macht die elektronische Rechnung zur Pflicht. Der Sportkreis Vogelsberg versteht sich als Dienstleister für seine 223 Vereine mit 46 000 Mitgliedern und unterstützt die ehrenamtlichen Mitarbeiter auch im Rechnungswesen dabei, den Anforderungen auf der Höhe der Zeit gerecht zu werden. 25 Vereinsvertreter aus dem Landkreis  nahmen jetzt in Lauterbach an einem Seminar teil, bei dem Diplom-Kauffrau Ellen Deranek als Steuerberaterin praxisnah die Herausforderungen für die Sportvereine erläuterte.

In der ersten Stufe der E-Rechnungspflicht wird nun gefordert, elektronische Rechnungen nach den neuen Vorgaben empfangen und bearbeiten zu können. Dafür gelten bestimmte elektronische Formate. Die Pflicht, Rechnungen auch elektronisch auszustellen, gilt für die Vereine erst in drei Jahren. Für die Kassenführer der Vereine, so wurde in der Diskussion deutlich, ist die elektronische Buchführung kein Hexenwerk. Der Papierausdruck wird vor allem für die ehrenamtlichen Kassenprüfer gebraucht.

Referentin Deranek, die aus dem Odenwald in den Vogelsberg gekommen war, erläuterte die Vorteile und Arbeitserleichterung, die das E-Rechnungswesen in Verbindung mit den Programmen zur Mitgliederverwaltung bringen kann. Da interessierte die Anwender besonders die Frage, was welche Programme leisten und kosten. Denn die digitale Verwaltung kostet auch Geld.

Die Steuerberaterin, die selbst in einer Fastnachtsvereinigung aktiv ist, schilderte Beispiele aus der Praxis. So auch von einem Schadensfall bei einem Mitarbeitertreffen, bei dem ein Versicherungs-Großkonzern den Anforderungen an eine zeitgemäße Bearbeitung gewaltig hinterherhinkte. Durch eigentlich bereits im elektronischen Formular beantwortete Nachfragen, das Hin- und Herschieben des Vorgangs an verschiedene Zuständigkeiten in unterschiedlichen Standorten der Versicherung, seien im Verein acht Stunden Arbeit für die Erstattung von 98 Euro angefallen.

Der Fachkräftemangel macht sich, wie Sportkreisvorsitzender Werner Eifert schilderte, auch im Ehrenamt bemerkbar. Daher sei bei der Entstehung des Sportentwicklungsplanes für den Vogelsbergkreis die Zusammenarbeit mehrerer Vereine bei Kassenführung und Mitgliederverwaltung angeregt worden. Der Service könne vom Sportkreis nicht übernommen, wohl aber Hilfestellung für ein solches Vereinsprojekt gegeben werden, wenn entsprechendes Interesse bestehe.

Werner Stoepler
Verantwortlich für diesen Inhalt: Sportkreis Vogelsberg


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